Ayahuasca Diät – Das Wichtigste zur Ernährung

Die Ayahuasca-Zeremonie ist eine uralte schamanische Praxis, die Menschen aus der ganzen Welt anzieht, die nach spirituellen Erfahrungen und Heilung suchen. Eine entscheidende Vorbereitung auf diese Zeremonie ist die Ayahuasca-Diät, auch Dieta genannt. Während dieser Diät sollten bestimmte Regeln und Einschränkungen in Bezug auf die Ernährung eingehalten werden, um die Erfahrung sicherer und effektiver zu gestalten. Im folgenden Text beantworten wir eine der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit Ayahuasca: Was darf vor einer Ayahuasca-Zeremonie gegessen werden?

Die Vorbereitung für die spirituelle Reise ist ein Prozess für den Geist, die Seele und den Körper. Dabei spielt die Ernährung natürlich eine relevante Rolle. Im Folgenden findest du eine verbindliche Empfehlung dazu, an welche Lebensmittel du dich vor der Zeremonie halten solltest und welche besser vermieden werden. Es gibt viele verschiedene und sich teilweise widersprechende Guides und Auffassungen davon, wie man sich zu ernähren hat vor einer Zeremonie, während einer Masterplant Dieta oder vor und während einem Ayahuasca Retreat. Hier liest du die Regeln und Guidelines, die unserer Tradition und Lehre entspringen. Das soll nicht heissen, dass diese Regeln für alle anderen gleich richtig sind, unserer Erfahrung nach sind sie  aber gut und machen Sinn für die bisherigen Teilnehmer und Schamanen. 

Warum ist die Dieta wichtig?

Die Ayahuasca-Diät ist nicht nur eine körperliche Vorbereitung, sondern auch eine spirituelle Praxis. Sie dient einerseits dazu, den Körper zu reinigen und zu sensibilisieren, um eine tiefere spirituelle Verbindung während der Zeremonie zu ermöglichen. Andererseits widerspiegelt sie deine Demut und Bereitschaft, dich mit der Meisterpflanze auseinanderzusetzen. Sie wird oft mehrere Wochen vor der geplanten Ayahuasca-Zeremonie begonnen. Bestimmte Aspekte der Diät erfordern, dass du dich wenigstens einen Monat vor der nächsten Zeremonie an sie hältst. Die Ernährung sollte spätestens 8 Tage vor der Zeremonie umgestellt sein. Bestimmte Lebensmittel und Substanzen können mit den Wirkungen von Ayahuasca interagieren, was zu unangenehmen oder sogar gefährlichen Nebenwirkungen führen kann.

Die Wechselwirkung zwischen Ayahuasca und bestimmten Nahrungsmitteln ist ein entscheidender Aspekt, den Teilnehmer bei der Vorbereitung auf eine Zeremonie berücksichtigen sollten. Tyramin, eine Aminosäure in verschiedenen Lebensmitteln enthalten, kann unter dem Einfluss des MAO-Hemmers im Ayahuasca im Körper angereichert werden. Obwohl die Auswirkungen im Allgemeinen als mild betrachtet werden, ist es wichtig, die möglichen Konsequenzen zu verstehen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Worauf sollten Menschen mit hohem Blutdruck oder Herzprobleme achten?

Der MAO-Hemmer, der in Ayahuasca enthalten ist, blockiert das Enzym Monoaminoxidase (MAO) im Körper. MAO ist normalerweise dafür verantwortlich, Tyramin abzubauen. Wenn dieses Enzym durch den MAO-Hemmer blockiert wird, kann Tyramin im Körper ansteigen und unerwünschte Reaktionen auslösen. Die Freisetzung von Adrenalin, die durch die Anreicherung von Tyramin hervorgerufen wird, kann zu vorübergehenden Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwitzen, erhöhter Herzfrequenz und erhöhtem Blutdruck führen. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Symptome im Allgemeinen als mild betrachtet werden und bisher keine schwerwiegenden Schäden verursacht haben.

Trotzdem sollten Personen, die an hohem Blutdruck oder Herzproblemen leiden, die Aufnahme von tyraminhaltigen Lebensmitteln in der Woche vor der Einnahme von Ayahuasca beschränken. Dazu gehören Lebensmittel wie gereifter Käse und fermentierte Produkte wie Sojasauce. Eine bewusste und abgestimmte Ernährung vor der Ayahuasca-Zeremonie ist ein wichtiger Schritt, um unerwünschte Reaktionen zu minimieren. Eine offene Kommunikation mit den Zeremonieleitern und Betreuungsteams, die auf Erfahrungen und individuelle Bedürfnisse eingehen, ist dabei hilfreich. Durch eine verantwortungsbewusste Herangehensweise an die Ernährung kann eine sicherere und tiefgreifende Ayahuasca-Erfahrung gewährleistet werden.

Allgemeine Regeln und Einschränkungen der Ayahuasca-Diät:

Sieben Tage vor der Zeremonie sind unter anderem Schmerzmittel, sexuelle Aktivitäten, Schweinefleisch und Alkohol nicht erlaubt. Drogen und psychoaktive Pharmaka sollten bereits einen Monat vorher abgesetzt werden.

Empfohlene Lebensmittel in der Woche vor einer Ayahuasca-Zeremonie:

  • Frisches Obst und Gemüse: Frische, nicht saure Früchte und Gemüse sind eine gute Wahl. Äpfel, Bananen, Karotten und Blattgemüse sind in der Regel ideal.
  • Reis und Quinoa: Diese glutenfreien Getreidesorten sind leicht verdaulich und eine gute Quelle für Energie.
  • Hühnchen und Fisch: Mageres Protein wie Hühnchen und Fisch kann in Massen konsumiert werden.
  • Kräutertees: Kräutertees ohne Koffein wie Kamille oder Pfefferminze sind erlaubt und können beruhigend wirken.
  • Wasser: Ausreichende Hydratation ist wichtig. Trinke viel Wasser, um den Körper zu unterstützen.

Diese Lebensmittel sollten vermieden werden:

  • Koffein: Kaffee, Tee und andere koffeinhaltige Getränke sollten gemieden werden, da sie die Wirkungen von Ayahuasca beeinträchtigen können.
  • Scharfe Gewürze: Scharfe Gewürze können den Magen reizen.
  • Fermentierte Lebensmittel: Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Soja oder Konserven können den Verdauungstrakt beeinträchtigen und sollten daher vermieden werden.
  • Alter Käse: Greife lieber zu jungem Käse wie Ricotta, Frischkäse oder Mozzarella.
  • Medikamente: Es ist wichtig, den Schamanen oder die Person, die die Zeremonie leitet, über jegliche Medikamenteneinnahme zu informieren, da einige Medikamente und Kräuter mit Ayahuasca interagieren können. Ein erfahrener Leiter kann individuelle Anpassungen empfehlen.
  • Johanniskraut: Es hebt die Stimmung, aber mische es nicht mit Ayahuasca – es könnte die Wirkung beeinträchtigen.
  • Baldrian: Entspannung ja, aber nicht mit Ayahuasca. Ayahuasca und Baldrian vertragen sich nicht gut.
  • Kava Kava: Kann den Magen irritieren, also besser meiden.
  • Zitronengras: Lecker in der Suppe, aber vor Ayahuasca meiden. Es erhöht die Säureproduktion im Magen, was während der Zeremonie stören könnte.
  • Pfefferminze: Frischer Atem ist gut, aber Pfefferminze könnte die Ayahuasca-Wirkung dämpfen.
  • Rotes Fleisch: Rotes Fleisch ist schwer verdaulich und sollte vermieden werden, um die Reinigung des Körpers zu unterstützen. Schweinefleisch ist strengstens verboten.

Wieso solltest du vor einer Ayahuasca-Zeremonie kein Schweinefleisch essen?

Die Shipibos erzählen, dass der Verzehr von Schweinefleisch in der Diätphase zu weißen Flecken auf der Haut führen kann. Diese Flecken werden von den indigenen Schamanen als eine Art symbolische Abwehr oder allergische Reaktion des Körpers interpretiert. Es ist uns keine chemische Interaktion mit Schweinefleisch bekannt, die zu solchen Flecken führt. Es ist, als würde der Körper sich gegen diese bestimmte Nahrung wehren, eine Metapher für die spirituellen Konflikte, die während der Diät auftreten können. Eine weitere faszinierende Überlieferung besagt, dass der Genuss von Schweinefleisch während der Diät zu Durchfall führen kann – eine bildliche Ausscheidung von spiritueller Energie. Dieser Verlust wird als direkte Beeinträchtigung der Kraft der Dieta wahrgenommen. Die Vorstellung, dass spirituelle Energie buchstäblich ausgeschieden wird, bringt eine tiefgreifende symbolische Dimension in den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel.

Dieta ist mehr als nur Ernährung

Jedoch geht es hier um weit mehr als nur die Nahrung. Es handelt sich um den Versuch, sich von den gewöhnlichen menschlichen Impulsen zu distanzieren. Beispielsweise ist auch Sex während dieser Zeit untersagt. Er repräsentiert einen Aspekt des menschlichen Daseins, von dem man sich für einen bestimmten Zeitraum zurückzieht, um Klarheit zu erlangen. In gewisser Weise opfert man etwas – vergleichbar mit dem Taler, den man dem Fährmann über den Styx reicht, um Zugang zu diesem Raum der Offenheit für Lehren und voller Konzentration zu erhalten. Das gesamte Unterfangen ist geprägt von Widerstand – gegen Verlockungen, gegen Ablenkungen. Den eigenen Geist zu stärken, geschieht durch die bewusste Annahme solcher Herausforderungen. Hierbei zeigt man sich nicht nur physisch, sondern auch energetisch bereit und erlangt somit die Aufmerksamkeit der Pflanzen während der Zeremonie.

Fazit

Die Ayahuasca-Diät ist nicht nur eine körperliche Vorbereitung, sondern eine spirituelle Praxis, die Wochen vor der Zeremonie beginnt. Sie dient der Reinigung des Körpers und der Sensibilisierung für eine tiefere spirituelle Verbindung während der Ayahuasca-Zeremonie. Die Wechselwirkung zwischen Ayahuasca und bestimmten Lebensmitteln, insbesondere tyraminhaltigen, kann unangenehme Nebenwirkungen verursachen. Die Diätregeln umfassen das Meiden von Schmerzmitteln, sexueller Aktivität, Schweinefleisch, Alkohol und das Absetzen von Medikamenten einen Monat vorher. Erlaubt sind frisches Obst, Gemüse, glutenfreie Getreidesorten, mageres Protein, Kräutertees und ausreichende Waser. Kaffee, scharfe Gewürze, fermentierte Lebensmittel, alter Käse und bestimmte Kräuter sollten vermieden werden. Besonders interessant ist das Verbot von Schweinefleisch, das sowohl auf körperlicher als auch spiritueller Ebene betrachtet wird.

Die Diät erfordert nicht nur bewusste Ernährung, sondern auch den Verzicht auf gewöhnliche menschliche Impulse wie Sex. Dieser bewusste Rückzug repräsentiert das Opfern von Gewohnheiten, um Klarheit für die spirituelle Reise zu erlangen. Durch diese Praxis signalisiert man nicht nur physische, sondern auch energetische Bereitschaft und erhöht die Aufmerksamkeit der Pflanzen während der Zeremonie.